Ein großes Stück Geschichte
Seit 1000 Jahren steht in Abenberg eine Burg, erbaut von den Grafen von Abenberg. 1040 stand die erste Burg aus Holz, 1120 wurde der mächtige Wohnturm der Adelsfamilie errichtet. Nachdem das Geschlecht der Abenberger um 1200 „ausstirbt“ erben die zollerischen Burggrafen von Nürnberg die Burg, bevor sie von 1296 bis 1803 Verwaltungssitz der Bischöfe von Eichstätt wird. Im 19. Jahrhundert schließlich beginnt eine Ära wechselnder Privatbesitzer.
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ohl unter Graf Adalbert (vor 1040 - nach 1059) entstand hier eine erste hölzerne Burg.
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ie Holzburg wurde um 1120/1140 von Graf Rapoto durch eine massive Steinburg ersetzt, die wesentlich kleiner ausfiel als die heutige Anlage. Hauptbau dieser Burg war ein gewaltiges, mehrgeschossiges Turmhaus über einer Grundfläche von 15,6 m x 14,6 m. Dieser Wohnturm in der Mitte des Burghofs blieb bis in das 16. Jahrhundert bestehen. Heute erinnern nur noch die Pflastersteine im Burghof an seinen Standort.
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ie Erben der Grafen von Abenberg waren die Grafen von Zollern. Konrad von Zollern ließ die alte Burg abreißen und eine neue und größere bauen. So entstand um 1230 die neue Ringmauer mit einem Palas, von dem aus man weit in die Landschaft sehen konnte. Der weite Blick war ein Privileg des Adels. Die Fenster des Palas mit den eingebauten Sitzbänken in der Burgmauer sind noch heute erhalten.
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ereits im Jahr 1296 verkaufen die Nürnberger Burggrafen die Burg Abenberg wieder - diesmal geht der Besitz an das Hochstift Eichstätt. 500 Jahre lang bis 1803 bleibt die Burg Pflegamt (= Verwaltungssitz) des Bischofs von Eichstätt.
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n der Zeit der Bischöfe wurde die Burg um 1500 umgebaut. Damals entstand im Norden ein neuer Turm und das Hauptgebäude erhielt einen Anbau.
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ies ist die älteste erhaltene Abbildung der Burg Abenberg von 1537. In der Mitte der Stadt Abenberg erhebt sich ein großer Viereckturm. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um den noch benutzten, etwas umgebauten Wohnturm der Abenberger Grafen. Die Ähnlichkeit zum heutigen Schottenturm ist frappierend.
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ls Anton Schott die Burg 1881 kaufte, war sie verwildert und mit Pflanzen überwuchert. Die Schotts rodeten, bepflanzten sie neu und hatten große Pläne. Sie wollten ihrer Burg mit Umbauten in neugotischem Stil ein zeitgemäßes Aussehen verleihen. Für die Umsetzung aller Pläne reichte das Geld nicht. Nur der sogenannte Schottenturm wurde nach dem Vorbild des Nassauer Hauses in Nürnberg realisiert.
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eute ist der Zweckverband Burg Abenberg mit den Mitgliedern Stadt Abenberg, Landkreis Roth und dem Bezirk Mittelfranken Eigentümer der Burg.